Aloe Vera Gel ist trinkbar und essbar, allerdings gilt das nicht für die ganze Pflanze. Diese Vorteile bietet eine Nahrungsergänzung mit frischem Gel oder Saft. Einige der positiven Wirkungen wurden sogar durch wissenschaftliche Studien belegt. Schwangere hingegen sollten vorsichtig sein.
Aloe Vera ist eine Pflanze, die seit jeher in verschiedenen traditionellen Kulturen wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile sowie ihrer medizinischen und hautpflegenden Eigenschaften verwendet wird. Allerdings sind die Vorteile der Einnahme von Aloe Vera nicht wissenschaftlich belegt. Die Aloe-Blätter bestehen aus drei Schichten, von denen die innerste ein Gel ist, das die angeblich wohltuenden Eigenschaften der Pflanze enthält. Heute wird das Gel aus der Aloe Vera Pflanze in Hautpflegeprodukten verwendet und es wird auch in seiner rohen, natürlichen Form konsumiert. Teilweise werden wahr Wunderwirkungen beworben, die bare nicht wissenschaftlich belegbar sind. Aber das bedeutet nicht, dass die Einnahme von Aloe nicht vorteilhaft wäre, denn die Pflanze enthält einige Vitamine und Mineralstoffe und ist so eine gute, natürliche Nahrungsergänzung.
Vitamine und Mineralstoffe in Aloe Vera Gel
Laut einem Artikel aus dem Jahr 2008 im "Indian Journal of Dermatology" enthält Aloe Vera Gel die Vitamine A, C und E sowie Folsäure. Es enthält außerdem Antioxidantien, diese Stoffe schützen vor freien Radikalen, die für das Altern verantwortlich gemacht werden und mit der Zeit Krebs verursachen könnten. Antioxidantien sind allerdings in den meisten Obst- und Gemüsesorten und sogar in Tee und Kaffee ebenfalls enthalten. Das Gel enthält angeblich auch Vitamin B12, diese Information ist mit Vorsicht zu genießen, es handelt sich nicht um für den Menschen verfügbares Vitamin B12, dieses kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, ausgenommen einige Algenarten und Bakterien. Aloe Vera ist keine Vitamin B12 Quelle für Veganer.
Das Gel enthält eine Reihe wichtiger Mineralien, darunter Kalzium, Kalium, Magnesium, Chrom, Natrium, Kupfer, Zink und Selen. Sein Mineralstoffgehalt macht Aloe Vera zu einer guten Nahrungsergänzung besonders für Sportler. Es enthält auch 20 Aminosäuren, darunter 7 der 8 essentiellen.
Entzündungshemmende Wirkung bei Einnahme
Aloe enthält mehrere entzündungshemmende Verbindungen, darunter Salicylsäure, C-Glucosylchromon und ein Enzym namens Bradykinase. Wahrscheinlich reduziert Aloe die Säureproduktion im Körper, was auch Entzündungen vorbeugt. Laut einer 2004 in "Alimentary Pharmacology and Therapeutics" veröffentlichten Studie könnte der Verzehr von Aloe bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen hilfreich sein. Eine weitere Studie aus der gleichen Publikation aus dem Jahr 2004 berichtete, dass Aloe auch bei leichten bis mittelschweren Fällen von Colitis Ulcerosa hilfreich sein kann. In der Studie hat die Aloe-Supplementierung in 47 Prozent der Fälle die Symptome gelindert oder verbessert, während nur in 14 Prozent der Fälle in der Placebogruppe Verbesserungen zu verzeichnen waren.
Für die entzündungshemmende Wirkung gibt es also durchaus wissenschaftliche Belege.
Diabetesprävention und -behandlung
In einer 2006 im "Biological and Pharmaceutical Bulletin" veröffentlichten Studie testeten Wissenschaftler die antihyperglykämische Wirkung von fünf verschiedenen Verbindungen, den so genannten Phytosterolen, die in Aloe Vera Gel vorkommen, an Mäusen mit Typ-2-Diabetes. Nach einmonatiger Verabreichung der Phytosterole hatten die Mäuse den Glukosespiegel gesenkt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Aloe-Gel den Blutzuckerspiegel langfristig beeinflusst, was bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes nützlich sein könnte. Das "Saudi Pharmaceutical Journal" veröffentlichte 2009 eine Studie, die diese Schlussfolgerung bestätigte. Forscher gaben Typ 2 Diabetikern täglich Aloe-Ergänzungen. Nach vier Wochen stellten die Forscher eine signifikante Reduktion der Triglyceride fest, und nach sechs Wochen waren die Blutzuckerwerte der Patienten signifikant gesunken.
Nebenwirkungen bei der Einnahme von Aloe Produkten
Das Gel der Aloe-Pflanze, das sich in der innersten Schicht jedes Blattes befindet, ist der sichere und wohltuende Teil der Pflanze, aber ihre Haut und die gelbe Schicht direkt darunter, genannt Latex, gelten als höchstwahrscheinlich unsicher (lesen Sie mehr dazu hier). Der Saft aus der ganzen Pflanzen enthält Aloin, das für die meisten Nebenwirkungen verantwortlich gemacht wird. Aloin gilt als giftig, schon in geringen Dosen für schwangere und stillende Frauen oder für Kinder unter 12 Jahren. Es wurde mit Fehlgeburten in Verbindung gebracht. Gute Aloe Säfte haben einen sehr geringen Aloin-Gehalt, da sie ausschließlich aus dem Gel der Pflanze gepresst werden. Trotzdem sollte diese Risikogruppe auf den Verzehr sicherheitshalber verzichten.
Aloe kann als Abführmittel wirken, daher sollte es nicht mit Abführmitteln wie Digoxin kombiniert werden. Ein hoher Aloe Vera Saftkonsum wurde laut MedlinePlus mit Nierenproblemen und Leberschäden in Verbindung gebracht, wobei auch hierbei der Aloin Gehalt entscheidend ist. Obwohl einige Studien zeigen, dass Aloe in der Pharmakologie verwendet werden kann und einige Nährstoffe enthält, ist es wahrscheinlich kein Lebensmittel, das regelmäßig als Nahrung in größeren Mengen verzehrt werden sollte, sondern eher als Nahrungsergänzung und Medizin. Saft-Produkte sollte nicht als Getränk gegen den Durst getrunken werden, obwohl sie teilweise recht gut schmecken.
Eine Übersicht über sichere Aloe Vera Trinkgele mit niedrigem Aloin-Gehalt finden Sie in diesem Artikel.
Hier finden Sie einen älteren Artikel über die Wirkungen des Inhaltsstoffes Acemannan
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